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Mikrobiom und Darm-Gehirn-Achse

 

Epirrhema

Müsset im Naturbetrachten
Immer eins wie alles achten;
Nichts ist drinnen, nichts ist draußen:
Denn was innen das ist außen.
So ergreifet ohne Säumnis
Heilig öffentlich Geheimnis.

Freuet euch des wahren Scheins,
Euch des ernsten Spieles:
Kein Lebendiges ist ein Eins,
Immer ist’s ein Vieles.

JOHANN WOLFGANG VON GOETHE

Darm und Gehirn

"Wir sind nicht rein menschlich- wir sind auch eine wandelnde Bakterienkolonie".

 

In unserem Darm tummeln sich tausende verschiedener Bakterienspezies. Insgesamt gibt es in unserem Verdauungstrakt mehr Bakterien als Sterne in unserer Galaxie. Streng genommen sind wir sogar etwas mehr bakteriell als menschlich, da es mehr Bakterienzellen als  menschliche Zellen in unserem Körper gibt. Das Gesamtgewicht unserer Darmbakterien, welches wir täglich mit uns herumtragen, beträgt dabei ca. 2 kg- also vergleichbar auch mit dem Gewicht unseres Gehirns. Die Gesamtheit des genetischen Materials aller Bakterien in uns wird als "Mikrobiom" bezeichnet. Welche Bakterien im Verdauungstrakt sind und auch das was sie tun, kann mit modernen Analysemethoden bestimmt werden.

 

 

Es wäre jedoch zu einfach Bakterien nur in "die Guten" und "die Bösen" einzuteilen. Viel wichtiger ist es, eine möglichst hohe Vielfalt (Diversität) von verschiedenen Bakterien zu haben vergleichbar mit einem tropischen Regenwald, in dem tausende von Pflanzen und Tieren miteinander leben. Problematisch ist es, wenn ein Bakterienstamm die Überhand gewinnt und alle anderen verdrängt- diesen Zustand nennt man dann Dysbiose, und er kann zur Entstehung unterschiedlichster psychischer Erkrankungen beitragen. Bakterien ernähren sich von dem was wir essen. Wussten Sie, dass man z.B. anhand einer Stuhlprobe feststellen könnte ob sie Vegetarier*in sind oder sich sehr ballaststoffreich ernähren? Die Wirkung von Ernährungsmedizin auf das Darmmikrobiom wird gerade überall auf der Welt erforscht -unter anderem hier bei uns in Graz!

Zwischen dem Darm und dem Gehirn gibt es ein wechselseitiges Kommunikationssystem, das als Darm-Gehirn-Achse oder als gut-brain-axis bezeichnet wird. Menschen mit psychischen Erkrankungen haben meistens veränderte Darmbakterien, können Nährstoffe deshalb nicht gut aufnehmen und nicht ausreichend Glücksbotenstoffe bilden. Dies wirkt sich auf diese Darm-Gehirn-Achse und insbesondere auf den Vagusnerv aus, der Informationen vom Darm an das Gehirn sendet. Als Wissenschafterin habe ich mich die letzten Jahre intensiv mit dieser Achse beschäftigt und erforscht wie man sie beeinflussen kann um psychische Erkrankungen noch besser behandeln zu können

Bitte beachten Sie die Infos zu Mikrobiomanalytik, Nahrungsergänzungsmitteln und pflanzlichen Mitteln!

 

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